Musikschulleiter und Schlagzeuglehrer
1. Bitte beschreibe deinen Arbeitsplatz!
Wenn ich nicht gerade an einem Schreibtisch irgendwelchen langweiligen Bürokram mache, sitze ich in der Regel an einem meiner mittlerweile unzähligen Schlagzeuge und unterrichte Schüler. Mein Tablet, dazu noch ein kleiner Notenblock, um mal schnell was aufzuschreiben, und ein riesiges Archiv an Songs – da ist von aktueller Chart-Musik bis hin zu Oldies und Klassikern alles dabei. Das und mein Telefon – mehr benötige ich nicht. Ab und an muss ich auch natürlich an unseren anderen Musikschulstandorten nach dem Rechten sehen, das erledige ich normalerweise vormittags. Langweilig wird es also nie!
2. Wodurch sparst du im Alltag viel Zeit?
Telefonieren kostet viel Zeit, das erledige ich möglichst beim Autofahren. Mit Freisprecheinrichtung natürlich. Außerdem habe ich ein wirklich tolles Lehrerteam, denen ich auch mal eine Aufgabe aufs Auge drücken kann. Und auch unsere Schüler bringen sich aktiv ein, so sind in der Vergangenheit bereits nette Stories über Lieblingsalben oder Musik-Apps entstanden, die haben wir dann natürlich auf unserer Website veröffentlicht.
3. Was ist ein typischer Termin in deinem Job? Wie bereitest du dich darauf vor?
Die Woche über unterrichte ich alleine mehr als 40 Schüler. Ein kleiner Smalltalk vor und nach den Einheiten mit den Eltern muss da auch mal drin sein. Die Unterrichtsvorbereitung nimmt natürlich einiges an Zeit in Anspruch, aber längst nicht mehr so viel wie früher. Über die Jahre sammelt sich nun mal einiges an Material an. Bei neuen Schülern haben die Eltern meistens viele Fragen, da bedarf es aber keiner großen Vorbereitung, die zu beantworten. Fast zwei Jahrzehnte im Job haben da eben ihre Spuren hinterlassen!
„Wenn du dein Hobby zum Beruf gemacht hast, genieße dieses Privileg und transportiere das nach außen. Dann kommt der Erfolg von ganz alleine.“ //
Holger Schmaltz
4. Wie bleibst du motiviert, wenn mal alles schief läuft?
Ich habe bisher fast alles miterlebt: den totalen Boom und auch das Fast-K.O. durch behördlichen Irrsinn. Daher freue ich mich, wenn es gut läuft, bin mir aber auch bewusst, dass alles schnell vorbei sein kann. Und das muss noch nicht mal die eigene Schuld sein. Ich denke, das Wichtigste ist, dass man seinen Job liebt und immer positiv bleibt. Da ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, muss ich ja auch nie zur Arbeit gehen! Und wenn gar nichts mehr geht, muss eine meiner vielen Lieblingsplatten herhalten, in möglichst hoher Lautstärke. Auch die Familie gibt mir immer wieder Rückhalt, da kann man sich dann auch mal fallen lassen.
5. Dein Tipp für einen Anfänger in deiner Branche?
Ausdauer, Ausdauer, Hartnäckigkeit, der Glaube an sich selbst und nochmals Ausdauer! Flexibilität schadet natürlich auch nicht. Und wenn du dein Hobby zum Beruf gemacht hast, genieße dieses Privileg und transportiere das nach außen. Dann kommt der Erfolg von ganz alleine.
Holger Schmaltz betreibt fünf Musikschulen im Saarland. Mehr Infos: www.mezzoforte-saarlouis.de