„Einfach mal machen“ ist nicht immer der beste Weg, um zum Ziel zu gelangen! Gerade auf Social Media macht es sich fix öffentlich bemerkbar, ob man eine klare Strategie fährt oder einfach nur dabei sein will, damit der Markennamen von niemand anderem auf Facebook, Instagram & Co. besetzt wird.

Sollen dieselben Inhalte auf den Social Media-Kanälen einfach „eingeschüttet“ oder soll jeder Kanal spezifisch genutzt werden? Verfolgen wir auf Instagram und Twitter unterschiedliche Ziele? Soll es ein Community Management geben und welche Aufgaben hat es?

Das alles sollte vorweg definiert werden, hinsichtlich eines übergeordneten konkreten Unternehmensziels, von dem die Social Media-Strategie abgeleitet wird und konkrete Maßnahmen ergriffen werden können.

Wie ihr eure eigene Social Media-Strategie entwerft, erklären wir euch in sieben einfachen Schritten. Zuerst einmal:

  • Gibt es bereits einen Social Media-Auftritt und wenn ja, auf welchen Kanälen?
  • Was performt gut auf euren Kanälen, was läuft eher schlecht?
  • Welche Ressourcen stehen für Social Media zur Verfügung? (Mitarbeiter:innen, Agenturen, Budget)
  • Welche Vernetzung besteht bereits intern? Sind die Kolleg:innen und Geschäftsführung abgeholt? Wenn nicht, dann go!
  • Was macht die Konkurrenz? Wie groß sind die Seiten? Was funktioniert dort und was nicht? Wie stechen wir zwischen den Mitbewerbern hervor?
    anzusprechen.

Mit diesen Informationen und einer realistischen Einschätzung im Gepäck können wir uns nun aufmachen, die Ziele für unser weiteres Vorgehen zu setzen.

Stelle zunächst die Unternehmensziele heraus. Für welche wird der Social Media-Auftritt benötigt?

  • Reichweite
  • Markenbekanntheit
  • Image
  • Support
  • Kundenbindung
  • Neukundengewinnung
  • Abverkauf
  • Informations- und Wissenstransfer

Als nächstes solltest du dann deine Ziele mit konkreten Kennzahlen und einem Arbeitsauftrag greifbar machen. Diesen kannst du anhand dieser einfachen Formel ausformulieren.

  • Spezifisch: Das Ziel hat eine spezifische Zielgruppe und definierte Ergebnisse.
  • Messbar: Das Ziel kann mit Kennziffern gemessen werden.
  • Ausführbar: Das Ziel ist nicht utopisch, sondern kann mit den zugesicherten oder erwartbaren Ressourcen erreicht werden.
  • Relevant: Das Ziel fördert die Unternehmensstrategie.+
  • Terminierbar: Das Ziel hat einen Start- und einen Endpunkt.

Umgesetzt schaut das dann so aus!

„Wir posten Beiträge, vom 01.06.2023 bis zum 31.12.2023 (terminierbar), um die Zielgruppe der 20 bis 30jährigen (spezifisch) zu erreichen und unsere Markenbekanntheit um 12% (messbar, ausführbar) im Vergleich zum Vorjahr (relevant) zu steigern.“

Im nächsten Schritt legen wir fest, wer unsere Zielgruppen sind, die wir erreichen wollen.

  • Welche demographischen Merkmale gibt es?
  • Welche Interessen und Bedürfnisse haben deine Zielgruppen?
  • Welche Tonalität und Ansprache wird von ihnen bevorzugt?
  • Auf welchen Kanälen sind diese wann zu erreichen?
  • Sind Beruf und Abschluss von Relevanz?
  • Für Unternehmen können natürlich noch weitere Merkmale ausschlaggebend sein, wie B2B oder B2C etc.

Mit diesen Informationen können wir sogenannte „Personas“ kreieren. Personas sind die aus den gesammelten Daten konstruierten Protokund:innen, die diese Merkmale tragen. Diese können wir nutzen, um zu schauen, auf welchen Kanälen sich die User:innen bewegen und wie diese angesprochen werden wollen. Damit können wir dann den Content passgenau entwerfen, der die Community informiert und einen Mehrwert liefert (und uns natürlich dem vorab definierten Ziel näher bringt).

Nun wissen wir, wer unsere Zielgruppen sind, auf welchen Social Media-Kanälen sie sich bewegen und vor allem: wie sie diese nutzen. Je nachdem, welches Ziel wir erreichen wollen, können wir jetzt bestimmen, ob wir entweder: denselben Content (spezifisch für den jeweiligen Kanal aufbereitet) auf den Kanälen verteilen, um die größtmögliche Reichweite des Inhalts zu erreichen. Oder: ob wir eher exklusive Inhalte auf jedem Kanal anbieten, um den User:innen einen Mehrwert für ihr Seiten-Abonnement zu bieten und um mehr Fans auf dem jeweiligen Kanal zu gewinnen (auf die Personas achten!) Für die verschiedenen Social Media-Plattformen kann man unterschiedliche Ziele definieren – Hauptsache ist, sie ergänzen sich, anstatt sich zu kannibalisieren! Widersprüchliche Aussagen oder Außendarstellungen schaden dem Markenimage nur.

Die beiden Ansätze können und sollten auch kombiniert werden, wenn Inhalte für alle jeweiligen Zielgruppen von Relevanz sind oder eine Kampagne gefahren wird, die möglichst alle Fans (und noch mehr) erreichen soll.

Social Media sind keine Push-Kanäle. Content ist King, aber Community ist Queen! Wo ein Dialogportal geöffnet wurde, werden sich User:innen auch zu Wort melden, um dort mit dem Unternehmen öffentlich (oder privat) in Kontakt zu treten. Je nach Unternehmen kann die Bandbreite an Aufgaben variieren. Standardmäßig gliedern sich die Arbeitsbereiche des Community Managements in die Bereiche Support, Engagement, Moderation, Seitenpflege, Unternehmenskommunikation, Monitoring, und Reporting.

Dazu müssen wir wissen:

  • Wie wollen wir die Kund:innen ansprechen? (Tonalität, Grußformel, Duzen & Siezen)
  • Welche Services bieten wir an? Support? Unternehmenskommunikation, etc.?
  • In welchem Zeitraum wird die Community betreut? (Wochenenden, Uhrzeiten, Feiertage)
  • Wie ist die Vernetzung im Unternehmen?
  • Wie schnell können die Fachabteilungen auf User:innen-Anfragen reagieren?

Wichtig ist, dass das Content und Community Management einheitlich auftritt. Provokante und witzige Postings wirken eher nicht so toll, wenn die Moderation bieder und furztrocken ist.

Lege fest, wann welcher Content mit welcher Frequenz auf welchem Kanal gespielt wird. Bringe den User:innen Kontinuität in den Alltag, baue bei deinen Follower:innen eine Erwartungshaltung auf und bereite den Content kanal- und zielgruppenspezifisch auf. Variiere deinen Medienmix, um der Community inhaltliche und optische Vielfalt zu bieten. Achte darauf, an welchen Wochentagen, zu welchen Uhrzeiten die Community am besten erreichbar ist. Achja, und verliere dabei dein eigenes Zeitmanagement nicht aus dem Auge ! Kampagnen oder zeitlose Formate kannst du weit im Voraus planen -– lasse aber stets Zeitraum für aktuelle Postings, die man kurzfristig einbauen kann, um aktuelle Themen und Trends aufzunehmen. Für die Organisation bieten sich professionelle Tools an, damit man nicht die Übersicht verliert und alle Beteiligten zeitgleich gemeinsam an dem Projekt arbeiten und sich austauschen können. Tolle Content-Planungstools stellen zum Beispiel Socialhub oder Agorapulse zur Verfügung.

Kurz zusammengefasst – beachte bei deiner Contentplan-Erstellung folgende Punkte:

  • Welche Kanäle nutzen wir?
  • Wie oft posten wir?
  • Zu welchen Uhrzeiten sind die Communities auf welchem Kanal unterwegs?
  • Welche Contentformate interessieren unsere User:innen auf welchen Kanälen?
    (Ratgeber, Engagement, Unternehmenskommunikation, Produkt & Service, etc.)
  • Welchen Medienmix bieten wir an? (Video, Text, Video, Liveshow)
Behalte stets die Zahlen im Auge! Ob und wie Inhalte funktionieren oder auch nicht, lässt sich den Reportings entnehmen (am besten via Tool). Wenn ein bestimmtes Format nicht mehr ankommt, sollte dieses gewechselt oder optimiert werden. Achte auch auf das Feedback der Community – vielleicht lässt sich daraus etwas schließen? Interessen deiner Zielgruppe können kippen und manche Formate auch einfach keine Aufmerksamkeit mehr erregen.

Dasselbe gilt auch bei sehr gut laufenden Postings: Analysiere, was das Besondere an dem Format ist und versuche dies auf andere Postings zu übertragen und weiterzuentwickeln.

Mit diesen Schritten solltest du bestens gerüstet sein für deinen Social Media-Auftritt.
Stolper nicht und – Spot an!
Popcorn knabbernd.

Dein punktbar-Team

*Ach ja und falls du dabei Hilfe benötigst, sind wir selbstverständlich für dich da!

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