In der digitalen Kommunikation stellte sich lange die Gretchenfrage: Willst du es praktisch oder sicher? Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Längst gibt es sichere Messenger, die auch praktische Business-Lösungen bieten. Da diese Messenger nach populären Kollaborations-Tools wie Slack mit etwas Verspätung auf den Markt kamen, müssen sie in Sachen Bekanntheitsgrad jedoch noch etwas nachziehen.
Was heißt hier eigentlich sicher? Ganz einfach: Die Server beliebter Apps und Online-Dienste werden regelmäßig gehackt. Manchmal gehen Informationen auch einfach durch Unfälle in der Sicherheitstechnik verloren. Deine Dokumente und Nachrichtenverläufe können in einem solchen Fall gestohlen und an andere weitergegeben werden. Außerdem können Strafverfolgungsbehörden Online-Diensten zur Herausgabe deiner Daten zwingen – unter Umständen ohne dein Wissen.
Wirklich sicher ist nur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Wenn du also Dokumente oder Kontakte verwaltest, die vertraulich sind und es bleiben sollen, solltest du einen Messenger einsetzen, der nur dir und deinem Gesprächspartner den Zugriff auf die versendeten Daten erlaubt. Dies ist bei Tools der Fall, die Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind. (Das gilt zwar auch für WhatsApp. Allerdings ist dieser Messenger aus anderen Gründen für die professionelle Kommunikation ungeeignet, unter anderem, weil er alle deine Kontakte automatisch auf amerikanische Server kopiert.)
E-Mail-Anbieter oder auch die Entwickler von Slack und des Facebook-Messengers arbeiten standardmäßig ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das heißt, sie haben selbst Zugang zu allen Nachrichten, die über ihr Medium verschickt werden. Wenn sie nicht gut aufpassen, können diese Daten in falsche Hände geraten. Und sie selbst können natürlich auch hineinschauen, wenn sie wollen.
3 Tipps für sichere Messenger: Wire, Threema und Riot
Die folgenden drei Messenger sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt und bieten eine Business-Version für die professionelle Team-Kommunikation an.
Threema
Der Schweizer Messenger Threema bietet seit Jahren erfolgreich Business-Lösungen an. Teams können einzeln verwaltet werden, es gibt Verteiler- und Gruppenchats, Videotelefonie und eine integrierte Umfragefunktion für Terminabstimmungen. Eine Handynummer oder E-Mail-Adresse ist zur Registrierung bei Threema nicht notwendig.
Verfügbar für: Android, Windows, iOS und MacOS
Kosten: Etwa 2 Euro pro Teammitglied und Monat, Ermäßigungen für gemeinnützige Projekte und Bildungseinrichtungen; bei privater Nutzung einmalig 2,99 Euro.
Wire
Wire wird in Berlin und in der Schweiz entwickelt, seit 2017 gibt es eine umfangreiche Business-Version. Wie Threema bietet Wire Gruppenchats, Videotelefonie und eine Teamverwaltung. Zusätzlich bietet der Dienst eine sichere Bildschirmfreigabe. Gäste können ohne Registrierung zu Chatverläufen hinzugefügt werden. Außerdem ist die Software quelloffen, kann also jederzeit von Unabhängigen kontrolliert werden. Eine Handynummer oder E-Mail-Adresse ist für die Registrierung nicht notwendig.
Verfügbar für: Android, Windows, iOS und MacOS
Kosten: Ab 4 Euro pro Teammitglied und Monat, Ermäßigungen für Bildungseinrichtungen; private Nutzung kostenlos.
Riot
Der britische Kollaborations-Messenger Riot wird international als Slack-Alternative Nummer eins gehandelt. Riot erlaubt es, Slack-Nutzer in seine Chats zu integrieren. Riot unterstützt die dynamische Kommunikation mit dem Team, sicheren Dateiaustausch und Videotelefonie. Nutzer können bei Riot selbst festlegen, über welche Server die Kommunikation laufen soll und haben somit volle Kontrolle über die eigenen Daten. Die Software ist quelloffen.
Verfügbar für: Android, Windows, iOS und MacOS
Kosten: Aktuell kostenlos, Business-Pakete in Arbeit.
Alles auf einen Blick:
Viel Spaß beim Versenden geheimer Botschaften wünscht dir