punktbar-Gründer Frank Heim über professionelles Social-Media-Marketing
Frank, warum ist Social Media für Unternehmen wichtig?
Ich behaupte: Wer wahrgenommen werden will, muss bei Social Media mitmischen. Wer auf dem Kanal, der für sein Branche der wichtigste ist – sei es Facebook, Instagram oder YouTube – nicht zu finden ist, der existiert für seine potenziellen Kunden nicht.
Meine Firma sollte also auffindbar sein. Aber das ist erst der Anfang. Was verstehst du unter Social Media Marketing?
Social Media Marketing ist für Unternehmen eine Möglichkeit, ihre Zielgruppe fast jederzeit und überall zu erreichen. Zu Hause, im Büro oder unterwegs, am Computer, Smartphone oder Tablet. Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. sind ständige Begleiter. Die Menschen halten sich in diesen Netzwerken auf und gestalten sie mit, indem sie zum Beispiel Fotos aus ihrem Alltag posten. Umgekehrt benutzen sie sie als Newskanal, um zu erfahren, was ihre Freunde oder auch ihre Lieblingsband gerade treiben. Social Media ist also eine Schnittstelle: Du generierst und konsumierst Inhalte. Dadurch bist du auch empfänglich für Impulse, die andere dir dort geben.
Und wo genau beginnt das Marketing?
Marketing beginnt dann, wenn Firmen auf Social-Media-Kanäle setzen, um ihre Zielgruppe mit ihren Inhalten zu erreichen. Das kann in Form von Posts sein, die über das eigene Profil veröffentlicht werden, oder in Form von Anzeigen, die direkt auf die Webseite führen. Der unglaubliche Vorteil dabei ist, dass du auf diesen Kanälen bestimmte Gruppen gezielt ansprechen kannst. Werbung lässt sich zum Beispiel gezielt Personen anzeigen, die zwischen 25 und 40 Jahre alt sind, im Raum Düsseldorf wohnen und sich für Tennis interessieren.
Klar – die meisten Menschen teilen Facebook ja mit, wer sie sind und was sie spannend finden.
Diese Informationen über deine Kunden bekommst du so genau nur durch Social Media. Die Nutzerdaten, die du über deine Webseite erheben kannst, sind oberflächlicher, und wie Inhalte im Print laufen, kannst du überhaupt nicht analysieren. Wenn du eine Zielgruppe, die du aus deinen Kanälen schon kennst, weiter verfolgst und ihr auf sie zugeschnittene Anzeigen zeigst, spricht man übrigens von Remarketing.
„Menschen reagieren stark auf emotionale Inhalte.“
Okay, verstanden. Aber Social Media strotzt doch nur so vor Inhalten. Wie schaffe ich es, da aufzufallen?
Menschen reagieren online stark auf emotionale Inhalte. Deshalb ist auf Facebook, Instagram und YouTube vor allem die Bildsprache wichtig: Egal, ob du Fotos oder Videos spontan mit dem Handy oder professionell produzierst – es muss persönlich sein und die Leute auf der Gefühlsebene treffen. Natürlich kannst du auch Grafiken und Textbeiträge einsetzen – Infografiken zum Beispiel zeigen komplexe Inhalte auf einen Blick und laufen deshalb oft sehr gut auf Social Media. Textbeiträge haben den Vorteil, dass sie für Algorithmen durchsuchbar sind.
Wenn ich Facebook, Instagram und Co. privat schon nutze – was muss ich dazu lernen, um professionelle Marketingkanäle daraus zu machen?
Die private Nutzung ist schon eine gute Grundlage. Wenn du dann professionell mit diesen Medien arbeitest, erweitere deinen Horizont! Sei neugierig und experimentiere. Du kannst spezielle Möglichkeiten für Firmenprofile ausnutzen, Werbebudgets einsetzen und Nutzerstatistiken analysieren. Auch solltest du immer aufmerksam verfolgen, was auf den Plattformen gerade läuft und entscheiden, welche aktuellen Formate zu deinen Inhalten passen.
Hm, das ist sehr allgemein. Hast du ein Beispiel?
Auf Instagram kannst du auf drei verschiedene Arten Videos zeigen. Überlege dir, welche du wie sinnvoll nutzen kannst! Angenommen, du begleitest eine Band als Tourmanager. Dann kannst du zuerst in einem 60-sekündigen Video einen vorproduzierten Tourtrailer hochladen, zweitens beim ersten Soundcheck eine 15-sekündige Insta-Story erstellen und drittens im InstagramTV ein 20-minütiges Making-of-Interview mit einem Bandmitglied zeigen. Du siehst: Zu jedem Anlass passt ein bestimmter Rahmen am besten – wenn du alle Formate kennst, kannst du eine qualifizierte Wahl treffen.
Welche Tipps hast du für Anfänger?
Erstelle dir einen Account, abonniere spannende Kanäle und schaue dir an, was die anderen dort machen! Wenn du bei Inhalten hängen bleibst, frage dich: Warum hat mich das angesprochen? Liegt es am Bild, am Text, der Bewegung, der Animation? Das Ziel jedes Unternehmens muss es sein, den Vertriebs- und Marketingkanal Social Media ernsthaft zu bespielen, da Menschen dort besser erreichbar sind als sonst irgendwo.
„Dumm wäre, alles Mögliche auszuprobieren, die Daten aber nicht zu analysieren.“
Was sind die schlimmsten Fehler?
Zwei Wochen lang Zeug zu posten und danach keinen Plan mehr zu haben! Wer professionell Social Media machen will, sollte einen Redaktionsplan und eine Strategie entwickeln. Es muss ein klares Ziel geben, an dem man dranbleibt. Dumm wäre es auch, alles Mögliche auszuprobieren, anschließend die Daten aber nicht zu analysieren. Und dann am Ende zu sagen: Hat nicht geklappt, ich geb’s auf. Experimentieren und analysieren sollte man über mindestens drei Monate, lieber ein halbes oder ganzes Jahr. Erst dann werden Social-Media-Daten wirklich verlässlich.
Tun die Plattformen selbst etwas, um Anfänger zu unterstützen?
Für fast alle Funktionen gibt es Anleitungen oder Tutorials. Allerdings verrät kein Anbieter seinen Nutzern, wie sein Dienst inhaltlich funktioniert, also nach welchen Kriterien die Algorithmen Posts verbreiten. Bei organischen Beiträgen erfährst du also nur, welche Beiträge gut laufen, indem du viel ausprobierst. Bei Anzeigen und gesponserten Posts kannst du dir Klicks und Likes kaufen. Anzeigen werden deiner Zielgruppe dann so lange angezeigt, bis die gewünschte Zahl an Nutzern reagiert hat.
Das klingt recht aufwendig. Kann ich mir gute Strategien nicht einfach irgendwo abschauen?
Abschauen ist völlig legitim – solange du dabei deine eigene Sprache findest und nicht nur stumpf kopierst. Überlege dabei jedoch immer, was hinter erfolgreichen Beiträgen steckt. Wenn du merkst: Frauen reagieren auf einen bestimmten Post stärker als Männer, dann versuche herauszufinden, warum – damit du dieses Wissen zukünftig nutzen kannst.
Ich sehe schon, Social Media ist nichts, was man so ein bisschen nebenbei macht…
Je mehr Erfahrung du hast, umso einfacher wird’s. Das Tolle an Social Media ist: Jeder kann damit beginnen. Gleichzeitig wird deine Marke auf den Plattformen nur dann ernst genommen werden, wenn du erkennbar weißt, was du tust und langfristig am Ball bleibst. Diese regelmäßige Pflege kostet dann tatsächlich einige Zeit. Jeder, der damit anfangen möchte, sollte sich daher fragen: Kann ich es zeitlich leisten, mich da reinzufuchsen und auch dranzubleiben, oder beauftrage ich lieber einen Profi?
Wie oft muss ich denn posten, damit mein Kanal erfolgreich wird?
Der US-amerikanische Entrepreneur und Social-Media-Experte Gary Vaynerchuck empfiehlt für einen Social-Media-Kanal zehn Posts am Tag. Das muss aber nicht jedes Mal High-End-Content sein, solange man sympathisch und glaubwürdig bleibt.
„Mit ein wenig Selbstdisziplin wird die Pflege von Social Media eine Aufgabe wie jede andere auch.“
Wie schaffe ich es, dass Social Media Marketing nicht zum Zeitfresser wird?
Damit du nicht den halben Tag damit verbringst, dich auf den Kanälen anderer von Video zu Video zu klicken: Mach einen Termin mit dir selbst! Nach 15 Minuten ist Schluss und du legst dein Handy weg. Das machst du einmal morgens und einmal nachmittags. Mit ein wenig Selbstdisziplin wird die Pflege von Social Media schnell eine Aufgabe wie jede andere auch.
Angenommen, ich beauftrage punktbar für die Pflege meiner Social-Media-Kanäle – wie läuft das ab?
Wir entwickeln zunächst in Absprache mit dir eine Marketingstrategie. Grafik, Ansprache und Co. kommen dann aus einem Guss. Eine Möglichkeit ist, dass du die Strategie anschließend selbst umsetzt. In dem Fall geben wir Tipps und stellen sie dir auch zum Nachlesen zur Verfügung. Die andere Möglichkeit ist, dass wir auch die Umsetzung komplett übernehmen, sodass du dich als Auftraggeber überhaupt nicht mehr um Social Media kümmern muss. Natürlich kannst du immer auch selbst posten, wenn du spontan passendes Material hast. Doch wir kümmern uns vorrangig um den Kanal und entwickeln ihn immer weiter. Dabei lernen wir unsere Kunden in der Regel so gut kennen, dass konkrete Absprachen immer seltener nötig sind.
Welchen Service bietet punktbar an?
Die wichtigsten Kanäle sind Facebook, Instagram und YouTube. Wir entscheiden gemeinsam mit dem Kunden, welche davon zum Einsatz kommen. Wenn wir dann die Marketingstrategie übernehmen, analysieren wir zunächst bisherige Aktivitäten – sofern es welche gibt – und erarbeiten eine Strategie. Anschließend muss Content produziert werden. Dafür haben wir Texter und Fotografen und können bei Bedarf auch Videoinhalte liefern. Der Umfang unserer Leistungen hängt davon ab, was der Kunde möchte. Wir planen Tätigkeiten und Maßnahmen voraus, sodass wir monatliche Abrechnungen machen können.