Du kannst dein Büro oder dein Arbeitszimmer nicht mehr sehen? Du sitzt mal wieder vor dem Bildschirm – und da kommt einfach nichts? Du weißt schon nicht mehr, welcher Wochentag heute ist, weil du zu viel Zeit mit derselben Sache am selben Ort verbracht hast und alles nur noch wabernde Masse ist? Dann wird es höchste Zeit, einen Cut zu machen.
Zusätzlich zu unseren Ratgebern zu Inspiration und Kreativität haben wir hier einen ganz einfachen Tipp für dich: Sieh zu, dass du Land gewinnst! Verlass deinen Arbeitsplatz und such dir einen neuen. Natürlich nicht dauerhaft. Aber ein zwischenzeitlicher Tapetenwechsel kann Wunder wirken.
Deine punktis haben das schon zigmal erlebt: Einfach mal raus – wie gut das tut! Plötzlich fühlt sich dein geplagter Kopf wieder frisch und die Arbeit macht keine Probleme mehr. Falls du dein eigener Chef bist, kannst du dir für bestimmte Aufgaben oder Wochentage ganz einfach Ausflüge an andere Orte verordnen. Wenn du angestellt bist, muss das kein Hindernis sein: Sprich mit deinem Chef über deine Idee und erkläre ihm, dass es deinem Workflow guttut, ab und zu die angestammten vier Wände zu verlassen. Wenn du durchblicken lässt, dass du dennoch ansprechbar bist und Verantwortung übernimmst, stehen die Chancen gut, dass er ja sagt.
Warum hilft es, den Ort zu wechseln?
Der Raum um dich herum gibt dir Input. Du siehst, hörst, riechst und spürst, was dich direkt umgibt – ob du willst oder nicht. Wenn das immer das Gleiche ist, gibt dir das zwar Sicherheit, weil du dich nicht auf neue Situationen einstellen musst. Gleichzeitig wird dein Hirn aber auch nicht herausgefordert, irgendetwas Neues zu produzieren. Unser Gehirn funktioniert wie eine Baustelle: Bei jeder Bewegung, die du noch nie gemacht hast – zum Beispiel mit den kleinen Fingern ganz schnell gegen deine Ohrläppchen tippen – bilden sich neue Verbindungen. Wenn du deinen routinierten Weg zum Supermarkt durch einen unbekannten ersetzt, regt auch das deine grauen Zellen an. Aber zurück zum Tapetenwechsel: Forscher haben herausgefunden, dass unser Gehirn Gedanken an den Raum gekoppelt, an dem sie entstanden sind.* Das ist der Grund, warum du manchmal in die Küche gehst und denkst: Was wollte ich hier noch mal? Diesen Effekt kannst du auch umkehren: Wenn du an einem Ort gedanklich einfach nicht mehr weiterkommst, lass ihn hinter dir und mach woanders einen Neuanfang.
Tapetenwechsel – und wohin?
In welcher Umgebung arbeitest du am liebsten? Bist du gerne unter Menschen, muss es um dich herum ruhig sein, brauchst du, wie deine punktis, eine gesicherte Kaffeezufuhr in unmittelbarer Nähe oder ist dir das alles wurscht, solange du am Fenster sitzt und zwischendurch nach draußen schauen kannst? Öffentliche Bibliotheken bieten dir einen ruhigen Arbeitsplatz und eine Cafeteria, sei es in der kleinen Zweigstelle der Stadtbibliothek in deiner Nähe oder an der Uni. Im Café kannst du die Atmosphäre genießen und zwischendurch auch mal telefonieren. Manche Cafés haben einen integrierten Coworking Space, sind also darauf ausgelegt, dass die Menschen es zum Arbeiten nutzen. Über Google findest du schnell entsprechende Angebote in deiner Stadt. Es gibt auch reine Coworking Spaces, in denen du voll ausgestattete Arbeitsplätze nutzen und dein Arbeitsmaterial vor Ort lagern kannst – das kostet aber Miete und ergibt nur dann Sinn, wenn du regelmäßig dort bist. Natürlich kannst du auch noch über diese Möglichkeiten hinaus denken – eine befreundete Autorin nutzt zum Arbeiten beispielsweise die Wohnungen ihrer Freunde, wenn diese im Urlaub sind und gießt nebenbei für sie die Blumen. Oder du fährst für eine Woche ans Meer – und arbeitest dort.
Alles auf einen Blick: