Wie wir unser Leben entrümpeln sollen, erklären uns Aufräum-Experten in Büchern, die zu Bestsellern werden. Die meisten Menschen finden Ordnung halten schwierig – weil sie es nie richtig gelernt haben. Sprüche wie „Das Genie beherrscht das Chaos“ dienen allen, die das Aufräumen vermeiden wollen, weil es anstrengend ist. Dabei geht von der Vorstellung einer ordentlichen Umgebung eine unglaubliche Faszination aus. Sie verspricht mehr Übersicht und Ruhe. Beides Dinge, die dir guttun – und dich besser arbeiten lassen.

Nun wollen wir hier keine Entrümpelungstipps für deinen Schreibtisch oder deine Speisekammer geben. Nein, wir widmen uns einer Sphäre, in der Ordnung vielleicht noch wichtiger und noch schwieriger herzustellen ist. Weil die meisten Menschen bisher noch nicht einmal auf die Idee gekommen sind, dass Aufräumen hier nötig sein könnte.

Schaffe Ordnung in deinen Social-Media-Profilen

Wir reden natürlich vom Internet. Genauer: Von deinen internetfähigen Geräten und deinen Social-Media-Gewohnheiten. Autsch – da haben wir den Finger wohl schon in die Wunde gelegt. Nicht falsch verstehen: Wir lieben Social Media. Anders als Cal Newport, aktuell der wohl größte Verfechter des digitalen Minimalismus, empfehlen wir dir nicht, Facebook und Instagram für immer zu löschen. Aber wir legen dir ans Herz, auf deinen Profilen mal richtig Ordnung zu schaffen und sie ab sofort bewusster zu nutzen. Dabei hilft es, dich mit dir selbst auf einige Regeln zu einigen.

Hand aufs Herz: Dass Facebook, Instagram und YouTube schreckliche Zeitfresser sind, weißt du selbst. Dass du dich schlecht fühlst, wenn du merkst, dass du von Profilen und Videos verschluckt wurdest, die dich eigentlich gar nicht interessieren, ebenfalls. Was kannst du also tun? Wir empfehlen: Drück den metaphorischen Reset-Knopf. Stell alles auf den Prüfstand. Trenne dich vielleicht sogar ganz von Social-Media-Profilen, die du selten oder aus den falschen Gründen nutzt. Wenn du ganz ehrlich zu dir selbst bist: Was magst du wirklich an diesen Plattformen? Und wie oft öffnest du die Facebook- oder Instagram-App einfach nur nebenbei, aus Langeweile, ohne es zu merken?

Stelle Social Media auf den Prüfstand – und richte dich neu ein

Cal Newport schlägt in seinem Buch „Digital Minimalism“* vor, bei der Social-Media-Nutzung eine radikale Brille aufzusetzen: Social Media darf nie zum Selbstzweck werden. Und es darf dich nicht von dem ablenken, was dich wirklich interessiert. Social Media sollte immer nur unterstützen, was du ohnehin schon gut und wichtig findest. Außerdem dürfen die Plattformen nicht die soziale Interaktion ersetzen. Sich mit Menschen digital per Klick zu verbinden, ist meilenweit davon entfernt, wirklich mit ihnen zu reden.

Unsere 5 Tipps für eine bewusstere Social-Media-Nutzung:

  • Lösche alle deine Social-Media-Profile, die für dich keinen echten Mehrwert haben.

  • Entfolge in Facebook, YouTube und Co. allen Kanälen, die dich zu oft ablenken oder langweilen. Auch denen deiner Freunde, die du aus Nettigkeit abonniert hast! (Bei Facebook kannst du die Benachrichtigungen ausstellen, ohne die Personen zu entfreunden oder ihren Kanal entliken zu müssen.)

  • Frag dich vor jedem Like und Kommentar, den du abgibst, ob er nötig ist. Denk dran: Kommentierte Inhalte werden über die Benachrichtigungen auch in Zukunft deine Aufmerksamkeit erfordern, dich also ablenken und Zeit kosten. Wenn du wirklich in Kontakt treten willst, schreib lieber eine private Nachricht oder eine E-Mail. Oder frag die Person gleich, ob sie Lust auf ein Käffchen hat!

  • Teile selbst nur noch Inhalte mit Mehrwert – statt die weite Welt der Ablenkung auf Social Media weiter zu befeuern. Wenn du ein Bild, ein Video oder einen Link teilst, sage deinen Fans und Freunden, warum. Wenn du es nicht weißt oder dich beim Tippen über dich selbst wunderst („Ich fand dieses Tierbaby so süß, dass ich es euch nicht vorenthalten wollte!“) – genau: dann lass es einfach.

  • Verbanne Apps von deinen Geräten, die du zu oft aus Gewohnheit öffnest. Vielleicht reicht die Nutzung am Computer und du kannst sie einfach deinstallieren. Wenn nicht: Pack diese Apps in einen eigenen Ordner, den du weit hinten ins Smartphone-Menü verfrachtest, sodass du sie nicht mehr jederzeit griffbereit hast.

Lass dir deine Zeit und deine Aufmerksamkeit ab heute nicht mehr von Dingen wegnehmen, die dich nicht wirklich interessieren. Das Leben ist zu kurz, um sich ständig von Food Bloggern hungrig machen zu lassen! (Ausnahme: Du betreibst einen innovativen Lieferservice und suchst Inspiration.)

Entfolge noch heute drei Kanälen, die dich schon lange nerven.

Viel Spaß in deiner neuen Social-Media-Welt wünscht dir:

dein punktbar-Team